Wissenswertes Schulter

  • Knochenbrüche

    Oberarmbruch =Humerusfraktur
    Schlüsselbeinbruch= Claviculafraktur
    Schulterblattbruch= Scapulafraktur
    Glenoidfraktur

  • Schmerzen im Sport

    Werferschulter
    GIRD
    Gelenkdislokationen
    Labrumläsionen

  • Gelenkersatz

    Hemiendoprothese
    Schultertotalendoprothese
    Inverse Schulterprothese

  • Instabile Schulter

    Unsicherheit im Gelenk
    Multidirektionale Instabilität
    Subluxation
    Schulterluxation = Auskugeln der Schulter

  • Verletzungen der Schulter

    SLAP-Läsion
    Pulley-Läsion
    Bankart-Läsion
    Tossy

  • Entzündung & Abnutzung

    Omarthrose, ACG-Arthrose
    Kalkschulter
    Bursitis = Schleimbeutelentzündung
    Schulterimpingement

  • Rotatoren-Manschetten- Ruptur

    Riss der Supraspinatussehne
    Partialruptur der Infraspinatussehne
    Riss der Subscapularissehne

  • limitierte Beweglichkeit

    Posttraumatische Schultersteife
    Frozen shoulder
    Dezente Bewegungseinschränkung
    GIRD

  • Schmerzen der Nerven

    Armplexus-Läsion
    Schulter-Arm-Syndrom
    neuralgische Schulteramyotrophie
    Thoracic-Outlet Syndrome
    Thoracic-Intlet Syndrome

KnochenBrüche

Bis der Bruch wieder stabil ist beim Bewegen dauert es etwa 4-6 Wochen. In dieser Zeit wird das Tragen einer Schulterbandage oder eines Gilchristverbandes empfohlen. Jedoch darf in dieser Zeit schon mit leichten Übungen wie z.B. Pendeln des Armes begonnen werden. Physiotherapie ist auch in dieser Zeit schon sinnvoll um die Beweglichkeit zu verbessern und eventuelle Schmerzen zu lindern.

Einen Knochenbruch nennt man lateinisch auch Fraktur. Im Bereich der Schulter werden Brüche in folgende Bereiche unterteilt:

  • Oberarm alias Humerus = Humerusfraktur

    • Bruch des Oberarmkopfes = Fraktur caput humeri

    • Bruch des Oberarmsknochens = Humerusfraktur

  • Schlüsselbein alias Klavikula = Klavikulafraktur

    • Bruch in der Nähe der Schulter = laterale Klavikulafraktur (15%)

    • Bruch in der Mitte des Schlüsselbeins (80%)

    • Bruch am inneren Ende des Schlüsselbeins = mediale Klavikulafraktur (5%)

  • Schulterblatt alias Skapula = Skapulafraktur

    • Meist gemeinsam mit anderen Traumata

SCHMERZEN IM SPORT

Da die Schulter in vielen Sportarten starken Kräften ausgesetzt ist, benötigt das Gelenk sehr viel Stabilität um nicht “aus der Fassung zu geraten”, also um dort zu bleiben wo es hingehört. Anderseits können beispielsweise Würfe oder ein Tennisservice nur dann mit hoher Geschwindigkeit und ohne Schmerz erfolgen wenn die Beweglichkeit groß genug ist. Ein Balanceakt für die Schulter.

Hier ein paar Beispiele meines Spektrums:

  • Die Werferschulter.

    • Häufig anzutreffen bei Volleyballservice, Tennisaufschlag, Kricketwurf,..

  • GIRD (glenohumeral internal rotation deficit)

    • Eine Einschränkung der Einwärtsdrehung (Innenrotation) welche sich beim Rücken kratzen oder BH öffnen bemerkbar machen kann. Durch diese einseitige Verengung der Schulterkapsel, gerät die Schulter leicht aus der optimalen Position.

  • Gelenksdislokationen - mehr unter Instabile Schulter.

  • Bankartläsion, SLAP- Läsion,.. - mehr unter Verletzungen.

    • Verletzungen an Bändern, der Gelenklippe (Labrum) oder dem Ansatz der langen Bicepssehne sind häufig bei Sportlern zu finden.

  • Unspezifische Schulterschmerzen im Sport

    • Schwimmen, Klettern, Leichtathletik usw. beanspruchen die Schultern sehr. Auch hier helfe ich meinen Sportlern in die Schmerzfreiheit.

Gelenkersatz

Bei einem Gelenkersatz der Schulter werden verschiedene Formen unterschieden:

  1. Hemiendoprothese: Hier wird nur der Schulterkopf mit künstlichem Material ersetzt.

  2. Totalendoprothese alias Schulter-TEP: Sie ersetzt sowohl den Schulterkopf als auch die Schulterpfanne.

  3. Inverse Schulterendoprothese: Diese besondere Art des Gelenkersatzes dreht die Formen des Schulterkopfes und der Pfanne um, das Gelenk ist also umgekehrt: Der Kopf wird zur Pfanne und die Pfanne zum Kopf.

Gründe für den Einsatz einer Schulterendoprothese sind:

  1. Arthose, Gelenkverschleiß und damit einhergehende Schmerzen.

  2. Risse an den Sehnen der Schultermuskeln - Rupturen der Rotatorenmanschette.

  3. Trümmerfrakturen - mehrfache Knochenbrüche der Schulter, welche nicht verheilen oder nicht operativ zurück “in Form” gebracht werden können.

  4. Tumoren, rheumatische Arthritis,..

INSTABILE SCHULTER

Eine Instabilität der Schulter kann sich in verschiedenen Weisen zeigen:

  1. Unsicherheit und Schmerz in gewissen Positionen: die Schulter ist in einer Richtung nicht stabil. Unidirektionale Instabilität. Sie wird entweder durch sehr intensiven Sport oder eine Verletzung erworben.

  2. Instabilität in mehreren Richtungen. Multidirektionale Instabilität.

  3. Beinahes Herauskommen. Es fühlt sich an als wäre die Schulter heraußen, sie geht jedoch von selbst wieder zurück ins Gelenk: die Subluxation.

  4. Tatsächliches Herauskommen der Schulter: die Luxation. Hier muss die Schulter so gut wie immer durch fremde Hilfe (häufig im Spital) wieder ins Gelenk zurückgebracht werden.

Sind keine weiteren großen akuten Verletzungen (wie komplette Risse in der Rotatorenmanschette oder Knochenbrüche) vorhanden, so ist Physiotherapie als erste Wahl zu sehen. Erst nach mehr als einer Luxation trotz konsequentem physiotherapeutischem Training, sollte an eine Operation gedacht werden.

Meist ist jedoch die Verbesserung der Koordination, die Kräftigung der Schultermuskeln, das Anpassen der Muskelspannung und die Optimierung der Beweglichkeit ausreichend um Alltag, Arbeit und Sport wieder schmerz- und sorgenfrei zu erleben.

VERLETZUNGEN des SchulterGELENKs

Stürze auf die Schulter, Unfälle oder chronische Überbelastung: viele Faktoren können Verletzungen und Schäden in der Schulter verursachen.

Hier ein paar Beispiele für häufige Verletzungen der Schulter:

  • SLAP-Läsion

    • Verletzung der Gelenklippe (Labrum) am oberen (superioren) Teil der Schulter. Dort wo die lange Bizepssehne ihnen Ursprung hat. Häufig durch plötzlichen Zug am Arm.

  • Pulley-Läsion

    • Die Verletzung des Bandes welche die lange Bizepssehne in ihrer Rinne hält und sie davor bewahrt zu verrutschen (luxieren).

  • Weiche Bankart-Läsion

    • Ablösung der unteren, vorderen Gelenklippe (Labrum) vom Pfannenrand (Glenoid).

  • Knöcherne Bankart-Läsion

    • Bei dieser Verletzung ist nicht nur die Gelenklippe sondern auch der Knochen der Schulterpfanne beschädigt. Dies tritt häufig bei einer Luxation der Schulter auf.

  • Tossy

    • Tossy ist die Bezeichnung für eine Verletzung des Schultereckgelenkes (ACG: Acromio-Clavicular-Gelenk), also der Verbindung von Schlüsselbein mit Schulterblatt.

So können sich die Verletzungen der Schulter bemerkbar machen:

  • Schmerzen beim schweren Tragen

  • Schmerzen beim Ballwurf, Tennis- oder Volleyballservice,..

  • Eindruck “Die Sehne springt heraus”. Schmerzhaft.

  • Ziehen im vorderen Oberarm

  • Unsicherheitsgefühl. Angst die Schulter könnte herauskommen.

ENTZÜNDUNG & ABNUTZUNG

Jedes Gelenk im menschlichen Körper ist mit zunehmendem Alter von Abnützung betroffen, die jedoch nicht per se Schmerzen bereitet.
Eine Omarthrose, Arthrose oder auch Abnützung der Schulter, ist als solche alleine noch nicht behandlungsbedürftig. Sind jedoch Schmerzen vorhanden, so gilt es diese durch Verbesserung der Beweglichkeit, der Muskelkoordination und -kraft etc. wieder zu beseitigen.

Kalk in der Schulter, umgangssprachlich Kalkschulter oder lateinisch tendinitis calcarea, kann aber muss ebenfalls nicht zu Schmerzen in der Schulter führen. Auch hier ist in der Regel zuerst die konservative Therapie mit Physiotherapie und gegebenenfalls Stosswelle über mehrere Monate angesagt bevor an eine Operation gedacht werden sollte. Häufig können die Probleme mittels einfachen Übungen, die Beweglichkeit verbessern und die Schmerzen beseitigen.

Besteht eine akute Reizung in der Schulter, wie beispielsweise eine Entzündung des Schleimbeutels, Bursitis, ist oftmals zuerst eine medikamentöse Beseitigung dieser angesagt, durch eine Spritze ins Gelenk. Schon in der Anfangsphase hilft Physiotherapie für nachhaltige Schmerzlinderung.

ACG-Arthrosen, beschreiben die Abnützung des Schultereckgelenks, bestehend aus Schlüsselbein und einem Fortsatz des Schulterblattes. Sie sind oft auf Druck sensibel und empfindlich.

Das Schulterimpingement ist ein veralteter Ausdruck. In den seltensten Fällen der Diagnose wird wirklich etwas in der Schulter eingeklemmt wie “impinge” bedeutet. SAPS - Subacromial pain syndrom - ist zunehmend häufiger in Gebrauch und bedeutet Schmerz unter dem Schulterdach. Oft liegen Bewegungseinschränkungen oder muskuläres Ungleichgewicht vor, welche hervorragend durch Physiotherapie beseitigt werden können.

rupturen der Rotatorenmanschette

Studien belegen, dass im Alter von 80 Jahren 100% aller Menschen Risse in der Rotatorenmanschette haben. Kleinere Teileinrisse spüren aber gerade mal 1/3 der Menschen und auch bei kompletten Rupturen der Sehnen der Schulter spüren dies etwas über die Hälfte der Betroffenen.

Akute Risse oder Risse die so massiv sind, dass es nicht mehr möglich ist den Arm zu heben, sollten schnellstmöglich mittels Operation versorgt werden. Bei degenerativen Rissen und einer gut erhaltenen Schulterfunktion ist die Physiotherapie die erste Wahl.
Sei es als Nachbehandlung einer Operation oder als konservative Alternative: Physiotherapie ist essentiell um die Schulter wieder beweglich, stark und vor allem schmerzfrei werden zu lassen.

Was kann in der Physiotherapie getan werden:

  • Verbesserung der Beweglichkeit

    • Mehr Platz im Gelenk, bedeutet adäquatere Belastung der Sehnen und damit auf Dauer besserer Zustand dieser.

  • Aufbau des Sehnenmaterials

    • Durch die richtige Dosierung der Belastung kann nicht nur der Abbau (Degeneration) der Sehnen aufgehalten sondern auch der Wiederaufbau gefördert werden. Höhere Belastbarkeit, geringere Wahrscheinlichkeit für Schäden.

  • Weniger Schmerz

    • Bessere Funktion und Positionierung der Schulter heißt weniger unnatürliche Reizung von Gewebe.

  • Mehr Kraft und bessere Funktion

    • Kann die Rotatorenmanschette ihre Funktion besser einsetzen und ist der Widerstand im Gelenk geringer, kann der Arm leichter gehoben werden, das Schlafen wird angenehmer, der Sport macht wieder Freude.

Ist der Abbau der Rotatorenmanschette soweit fortgeschritten, dass eine operative Wiederherstellung dieser nicht möglich ist, kann ein Gelenkersatz notwendig werden.

Limitierte Beweglichkeit

Das Waschen des Rückens wird unangenehm, zum Nachtkasten greifen geht nur mehr mit Ausweichbewegung, in den Jackenärmel muss der betroffene Arm zuerst, BH zumachen geht nur mehr vorne und schnelle Bewegungen tun sowieso sehr weh?! So fühlen sich Bewegungseinschränkungen in der Schulter oft an.

Warum die Schulter einschränkt? Das kann viele Ursachen haben, aber hier steht selbst die Forschung an.

Hier ein paar Beispiele des Spektrums:

  • Die steife Schulter alias posttraumatische Schultersteife

    • Eine starke Bewegungseinschränkung nach einer Verletzung, einer Operation oder manchmal auch nach einem lapalienhaften Sturz.

  • Die Frozen Shoulder

    • Nach einem meist stark schmerzhaften Beginn, reduziert sich die Schulterbeweglichkeit kontinuerlich massiv und das ohne ersichtlichen Grund. Die Schulter bleibt über Monate steif um dann am Ende wieder “aufzutauen” und beweglich zu werden.

  • Die dezente Beweglichkeitsverminderung

    • Für Betroffene auffällig ist hier meist nicht die reduzierte Beweglichkeit sondern nur der Schmerz am Ende einer Bewegung. Demnach machen meist nur große Bewegungen Beschwerden, wie beispielsweise einen Ball werfen oder den BH öffnen. Häufig ist die Schulter aber auch der Schlaf störend.

  • GIRD (glenohumeral internal rotation deficit)

    • Eine Einschränkung der Einwärtsdrehung (Innenrotation) welche sich beim Rücken kratzen oder BH öffnen bemerkbar machen kann. Durch diese einseitige Verengung der Schulterkapsel, gerät die Schulter leicht aus der optimalen Position.

Nerven & Schmerzen

Heller intensiver Schmerz, oft auch in Ruhe, Kribbeln in den Händen oder Bambsigkeit können Anzeichen sein für Beschwerden der Nerven. In den meisten Fällen liegt keine richtige Schädigung der Nerven vor, sondern “lediglich” eine Bedrängung durch Muskeln oder ein Gelenk. Kommen Nerven jedoch über längere Zeit unter Druck oder liegt eine akute Entzündung dieser vor (Plexusneuritis), können diese dauerhaft geschädigt werden und Muskeln atrophieren (sich abbauen).

Mögliche Ursachen für nervende Nerven können äußere Verletzungen, Entzündungen, fehlende Versorgung durch Gefäße, Tumoren oder Folgen von Bestrahlungen sein.

Beispiele für Beschwerdebilder im Bereich der Nervenbeschwerden:

  • Traumatische Armplexus-Läsion

    • Häufig durch Zerrungen oder Quetschungen bei Motorrad- oder Reitunfällen.

  • Schulter-Arm-Syndrom

    • Durch zu viel Spannung in den Muskeln oder ungünstige Gelenkpositionen werden Nerven unter Druck gebracht. Kribbeln, Brennen, Bambsigkeit können die Folge sein.

  • Neuralgische Schulteramyotrophie (Schultermyatrophie) oder Parsonage-Turner-Syndrom

    • Akute Entzündung des oberen Armnervengeflechtes (Plexus brachialis neuritis). Ursachen unbekannt. Plötzlicher Beginn, meist mit Schmerzen in einer oder beiden Schultern. In weitere Folge können Lähmungen der Armmuskeln auftreten. Sehr selten.

  • Thoracic-Outlet-Syndrom

    • Zusammenfassung von Kompressionsyndromen des Armnervengeflechtes (Plexus brachialis) und der Gefäße, dazu gehören:

      • Skalenus-Syndrom

      • Halsrippen-Syndrom

      • Kostoklavikuläres Syndrom

    • ebenfalls selten.

  • Thoracic-Inlet-Syndrom

    • Einengung der Blutgefäße in den Armen. Dies kann sich durch Schmerzen, Muskelschwäche, Taubheitsgefühl, Thrombosen, Blaufärbung oder Blässe der Hände bemerkbar machen. Ebenfalls selten.

  • Incisura-Scapulae-Syndrom oder Nervus-suprascapularis-Syndrom

    • Kompression des Nervus suprascapularis in der Rinne “Incisura Scapulae”. In dieser Folge können die Musklen Supraspinatus und M. Infraspinatus nicht mehr versorgt werden. Die Bewegung des Armes seitlich (Abduktion) und die Auswärtsdrehung sind aktiv eingeschränkt.

In den meisten Fällen von nervigen Nerven können durch Verbesserung der Beweglichkeit, Verringerung der Muskelspannung und Training die Beschwerden beseitigt oder deutlich verringert werden.

  • Die aufgelisteten Beschwerdebilder dienen lediglich als Beispiele für mein Behandlungsspektrum. Wenn du nicht sicher bist ob auch deine Beschwerden zu meinem Arbeitsbereich zählen, schreib mir einfach eine kurze E-Mail oder ruf mich an!

Wichtige Inhalte in meiner Therapie